Sie sind hier:

[H1 Drei Fragen an eine pädagogische Fachkraft im Krippenbereich]
[H2 Im Gespräch mit Nicole Anda aus dem KuFZ Beckedorfer Straße]

Foto: Nicole Anda, ©KiTa Bremen - Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen

Winterpost | 14.12.2020 - In 60 Kinder- und Familienzentren begleitet KiTa Bremen Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren beim Großwerden. Wie der Arbeitsalltag in der Krippe aussieht, erklärt Nicole Anda. Frau Anda arbeitet seit ihrem Anerkennungsjahr vor 5 Jahren im Kinder- und Familienzentrum Beckedorfer Straße. Hier baute sie das Krippenhaus mit auf.

[H2 Frau Anda, was macht die Arbeit im Krippenbereich für Sie besonders?]

„Die Tätigkeit in der Krippe ist für mich eine Herzensarbeit. Ich mache sie mit Leib und Seele. Das ist glaube ich auch wichtig, denn Kinder sind sehr sensibel und spüren, ob man es ernst meint. Die Krippenarbeit ist eine eigene Pädagogik, bei der ein intensiver Beziehungsaufbau im Fokus steht. Krippenkinder brauchen eine ganz enge Begleitung. Aufmerksamkeit, Präsenz, Feinfühligkeit und Mitgefühl stehen daher im Mittelpunkt meiner Arbeit. Das fordert mitunter viel von mir. Aber ich bekomme von den Kindern so viel zurück: Es macht einfach großen Spaß, ihre kleinen Entwicklungsschritte zu sehen. Für uns Erwachsene sind diese Schritte oftmals sehr klein. Für Kinder bedeuten sie aber die Welt. Ich freue mich, Kinder dabei zu begleiten.“

Wie unterscheidet sich die Arbeit in der Krippe zu der im Kindergarten?

„Kinder in der Krippe brauchen viel mehr Begleitung und Unterstützung. Pflegerische Aspekte wie Wickeln und Füttern nehmen hier einen größeren Raum ein. Wie im Kindergarten auch geben wir in der Krippe Raum für Selbstwirksamkeit: Kinder dürfen sich hier selber erfahren. Anders als im Kindergarten geht es aber verstärkt darum, dass Kinder ihr „Ich“ entwickeln. Sie sind daher sehr viel mit sich selbst beschäftigt. Die Gruppe steht noch nicht so sehr im Fokus. Das ist natürlich im Kindergarten ganz anders. Hier geht es vielmehr darum, soziale Kontakte zu knüpfen. Im Kindergarten sind Kinder auch viel weiter. Sie sehen nicht nur das Zebra, sondern es interessiert sie, wo es lebt.“

Wie sieht ein perfekter freier Tag für Sie aus, um Kraft für Ihre Arbeit zu schöpfen?

„Also für mich sieht ein perfekter freier Tag so aus, dass ich ganz in Ruhe aufstehe, einen Tee trinke, mit meinem Hund spazieren gehe. Ich lasse den Tag auf mich wirken. Alles ganz in Ruh, ohne Zeitdruck und ohne Struktur, so dass ich den Tag genießen kann.“

Herzlichen Dank für das Gespräch.