3. Juni 2025 | Partizipation hat einen hohen Stellenwert bei KiTa Bremen. "Wir sind überzeugt davon, dass die Stimmen der Kinder nicht nur gehört, sondern auch aktiv in unseren Alltag und unsere Gemeinschaft integriert werden müssen," betont Petra Zschüntzsch, stellvertretende Geschäftsführerin und pädagogische Leitung bei KiTa Bremen. Ein gelungenes Beispiel für gelebte Partizipation ist das Beschwerdeverfahren für Kinder, das das Kinder- und Familienzentrum Alt-Aumund eingerichtet hat. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Eines der zentralen Elemente dieses Verfahrens ist der Meinungsmelder, ein Beschwerdebriefkasten, der kreatives Feedback und Meinungen von Kindern und auch Eltern ermöglicht.
"Ein wichtiger Bestandteil dieses Verfahrens ist unser Beschwerdebriefkasten, in den die Kinder ihre gemalten Anliegen einwerfen können," erklärt Nicole Selking, die Leitung des Kinder- und Familienzentrums Alt-Aumund. "Diese kreative Möglichkeit der Meinungsäußerung gibt den Kindern die Freiheit, sich auf spielerische Art und Weise auszudrücken. Zusätzlich bieten wir einmal wöchentlich eine Sprechstunde im Büro an, in der die Kinder ihre Meinungen direkt mitteilen können. Der Prozess ist transparent gestaltet: Die Kinder sind stets informiert darüber, ob ihre Beschwerde angekommen, bearbeitet oder bereits abgeschlossen ist."
"Jede Woche werden die Anliegen gesammelt, die anschließend in unterschiedlichen Kategorien bearbeitet werden. Gemeinsam mit den Kindern entwickeln wir Lösungen für Beschwerden, wie beispielsweise 'Buh sagen ist doof' oder setzen neue Angebote für Wünsche um, wie "Ich will mehr Tischspiele spielen"," fügt Nicole Selking hinzu. Bei Anliegen, die Dritte betreffen, können die Eltern einbezogen werden, zum Beispiel bei der Rückmeldung "Mama und Papa sind immer am Handy". Zudem erhält das Team wertvolle Informationen durch den Meinungsmelder – etwa wenn es darum geht, wie den Kindern das Mittagessen geschmeckt hat.
"Uns ist bewusst, dass auch die Meinungen der Sorgeberechtigten für unsere Arbeit von großer Bedeutung sind. Daher haben wir den Beschwerdebriefkasten auch für Eltern geöffnet," erklärt Nicole Selking weiter. "So können Eltern Rückmeldebögen ausfüllen oder einen QR-Code nutzen, der ihnen einen Einblick in das KiTa Bremen Beschwerdeverfahren ermöglicht."
"Durch eine offene und konstruktive Kommunikation stärken wir nicht nur das Gemeinschaftsgefühl im Kinder- und Familienzentrum, sondern fördern auch die aktive Teilhabe der Kinder an Entscheidungsprozessen. Gemeinsam gestalten wir einen Raum, in dem jede Meinung zählt – denn bei uns ist Mitbestimmung mehr als nur ein Wort: es ist Teil unseres täglichen Miteinanders."
